(2004) Sprachwahl im Werbeslogan: eine empirische Untersuchung
Wie wichtig sind englische Slogans in der deutschen Werbekommunikation? In der öffentlichen Anglizismenkritik gilt die Werbung seit eh und je als „Einfallstor“ für Anglizismen, bisweilen ist von einer „Überflutung“ durch Anglizismen in der Werbung die Rede. Die Datenbank slogans.de bietet eine ausgezeichnete Materialgrundlage, um dieser strittigen Frage nachzugehen.
Ein Studierendenteam um Juniorprofessor Jannis Androutsopoulos an der Universität Hannover hat ein Sample von knapp 2500 Slogans aus fünf Jahrzehnten und neun Branchen auf die Sprachwahl untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine sprunghafte Zunahme englischer Slogans von 3% in den 1980-ern über 18% in den 1990-ern zu 30% ab 2000. Gleichzeitig zeichnen sie ein differenziertes Bild von ihrer branchenspezifischen Verteilung: Technologie, Genussmittel, Mode und Autos sind die Branchen mit den höchsten Englischanteilen, während Werbung für Lebensmittel, Medikamente und politische Parteien hauptsächlich auf deutsche Slogans setzt.
Die Studie ist in der Online-Schriftenreihe networx erschienen. [Download]
Pressemeldungen:
- http://www.welt.de/data/2004/06/07/287894.html
- http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=42696
- http://www.deutsche-sprachwelt.de/nachrichten/neues_detail.php?id=69
- http://www.nzz.ch/2004/06/29/hx/page-article9NCLE.html
- http://business.telekom.at/telekom/news/bizmail/e_culture/biz48_ecult.php